Spondylarthritis

Entzündlicher Rückenschmerz

Definition

Spondylos bedeutet Wirbel, Arthros Gelenk, -itis weist auf eine Entzündung hin. Zusammengenommen bedeutet Spondylarthritis „Wirbel-Gelenk-Entzündung“ – die kleinen Gelenke der Wirbelsäule sind entzündlich erkrankt. Nicht zu verwechseln mit der Spondylarthrose – die Endung –ose weist auf Verschleiss und Abnutzung der kleinen Wirbelgelenke hin. Es gibt unterschiedliche Ursache für die Wirbel-Gelenk-Entzündung:

  • Bechterew Krankheit – auch axiale Spondylarthritis oder ankylosierende Spondylitis genannt ist eine schwere entzündliche Erkrankung der Iliosakralgelenke und in der Folge oft der gesamten Wirbelsäule
  • Psoriasis Spondylarthritis / Spondylarthropathie: Gelenkentzündung der Wirbelsäule und anderer Gelenke. Oft sind die Fingergelenke mitbetroffen
  • Wirbelgelenk-Entzündung bei schweren Darmerkrankungen wie Morbus Chron oder Colitis ulcerosa
  • Reaktive Wirbelgelenk-Entzündung nach grippalen Infekten

Das Problem

  • Fehlende Beckenbodenaktivität beim Gehen führt zur mechanischen Irritation der Iliosakralgelenke
  • Fehlende Links-Rechts-Verschraubung begünstigen das Einsteifen der Brustwirbelsäule
  • Fehlende Aufrichtung und „Selbstverlängerung der Wirbelsäule“ begünstigen Hohlkreuz und Rundrücken.

Spiraldynamik® Therapie

  • Der quer verlaufende Beckenbodenmuskel vermag das ISG standbeinseitig optimal zu stabilisieren
  • Die Links-rechts Verschraubung beim Gehen fördert Aufrichtung und 3-D Beweglichkeit
  • Ein gezieltes Heimprogramm während der Akutphase wirkt der späteren Verformung entgegen.

Operation Ja oder Nein?

Therapie

Die Therapie der Spondylarthritis ist die Domaine der Medikamente – von den klassischen Schmerz- und Entzündungshemmern vom Typ Voltaren bis hin zu den «Biologicals» - gentechnisch hergestellte Eiweissstoffe, die das Immunsystem runter regulieren und so die Gelenkentzündung bekämpfen. Funktionelle Therapien sind essentiell, um Beweglichkeit und Aufrichtung zu erhalten und um sekundären Muskelverspannungen und Verkürzungen vorzubeugen. Es gelangen verschiedene Therapieprotokolle zur Anwendung. Entscheidend ist das Gesamt-Management aller Aspekte wie regelmässige Standortbestimmung, Sicherheitsaspekte (Sturzprävention, Vermeidung stark beschleunigender Bewegungen und übermässigen Dehnens), Anpassung der Medikamente, Überprüfung des Übungsprogramms, regelmässige Bewegung und Sicherstellung der Therapie-Treue: Die regelmässige Durchführung eines individualisierten Heimprogramms ist entscheidend. Dabei gilt es an das individuelle Ressourcenpotential des Patienten anzuknüpfen. Das aktuelle Entzündungslevel gilt es immer zu berücksichtigen. Ernährung und Darmflora spielen bei der Chronifizierung der immunologischen Entzündung eine wichtige Rolle. Situativ sind spezielle Übungstherapien für Herz und Lunge angezeigt. Zudem gibt Wirkungsnachweise für Laser-Therapie, Aqua-Gym, Gruppentherapien wie auch Pilates und Tai Chi.

Operation

Es gibt keine spezifischen Operationen gegen den entzündlichen Prozess. Patienten mit entzündlicher Spondylarthropathie werden aber häufiger an der Wirbelsäule operiert als der Durchschnitt: Korrektur-Operationen bei schwerer Wirbelsäulen-Verformung der Brust- und Halswirbelsäule, Stabilisierung bei entzündlicher Zerstörung der Kopfgelenk, Frakturversorgung bei komplexen Wirbel- und Bandscheiben-Frakturen

Tipp

Repetitiver und einseitiger biomechanischer Stress auf die Wirbelsäule will identifiziert und therapeutisch angegangen werden. Den sanften und langsamen Drehbewegungen speziell der Brustwirbelsäule kommt im Hinblick auf Schmerzreduktion und Erhalt der Aufrichtung besondere Bedeutung zu. Die funktionelle Aktivierung des Beckenbodens beim Gehen vermag die Schmerzen in den Iliosakralgelenk zu reduzieren.

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